Zum Inhalt springen

Die Matthiaskapelle in Stiegerheide

Matthias-Kapelle

Die Matthiaskapelle am Hütterweg in der Stiegerheide wurde erst 2002 gebaut und ist damit eines der jüngsten Kapellchen des Kempener Landes. Die Kempener Matthias-Bruderschaft, die 1980 wieder ins Leben gerufen wurde, erinnerte mit diesem Bau an das Gründungsjahr der alten Matthias-Bruderschaft im Jahr 1452. 

Der kleine Ziegelsteinbau besteht aus einem Raum. Die leicht spitzbogige Türöffnung wird rechts und links von einer Mauerblende eingefasst. Der Schluss-Stein aus Sandstein trägt die Inschrift SMB 2002. Das eigentliche Türblatt besteht aus einem schmiedeeisernen Gitter, das den Blick auf den kleinen Innenraum mit der Heiligenfigur erlaubt. Das schlichte Satteldach ist mit Schiefer gedeckt und wird am First von einem Kreuz bekrönt. 

Die Matthias- oder Matthäus-Figur im Innern steht auf der linken Seite einer marmornen Altarplatte (Mensa), die von zwei schmalen viereckigen Marmorpfosten getragen wird. Die schlichte, ca. 80 cm große Holzfigur zeigt den Apostel als bärtigen, barfüßigen Mann mit einem gegürteten Gewand mit einfachem Faltenwurf. Er trägt seine Attribute: das Buch für sein Apostelamt und das Beil für sein Martyrium. Die Figur wurde von Heinrich Beckers, einem Nachbarn vom Hütterweg, geschnitzt, der sie der Matthias-Bruderschaft zum Geschenk machte.
Rückwand und beide Seitenwände der Kapelle weisen rundbogige Fenster mit bunter Bleiverglasung auf. Sie wurden in den Jahren 2002 und 2004 von Wolfgang Schwarzer aus Trier gefertigt und der Bruderschaft gestiftet. Der Altar wird von einem Fenster in Rot-, Gelb- und Weißtönen in der Rückwand beleuchtet. Auf dem linken Fenster ist der Wahlspruch der Bruderschaft aus dem Johannesevangelium zu lesen: „Ihr seid meine Freunde" (Joh 15,14). Im Mittelteil sind Rosen, ein Pilgerstab und das Beil als Attribut des HI. Matthäus dargestellt. Die Rosen erinnern daran, dass jeder Kempener Wallfahrer eine Rose am Apostelgrab ablegt, deshalb wird die Wallfahrt auch die Rosen-Wallfahrt genannt. Das rechte Fenster zeigt im Mittelfeld eine Pilgergruppe mit Wallfahrtskreuz. Alle Glasfenster sind von Wolfgang Schwarzer, einem Mitglied der Pfarrgemeinde St. Matthias in Trier aus Resten eines zerstörten Fensters der Basilika St. Matthias geschaffen worden. Schwarzer pilgerte mehrfach mit den Kempener Wallfahrern nach Trier.
Das Kapellchen liegt in einer kleinen, gepflegten Beetanlage, in der eine Bank zum Verweilen einlädt. Ein großer Findling erinnert mit einer Inschrift an die Toten der Bruderschaft: „Zum Gedenken an die Verstorbenen der St. Matthias-Bruderschaft Kempen".

 

Lit.: Ina Germes-Dohmen: Die Matthiaskapelle am Hütterweg, in: St. Marien Schützenbruderschaft Hüskes Krone (Hrsg.): Festschrift zum Schützenfest Pfingsten 2010, 21.Mai bis 28. Mai 2010, Kempen, S. 113
Chronik 25 Jahre St. Matthias-Bruderschaft Kempen von den Anfängen bis heute, von Ursula und Helmut Klinkhammer, Kempen 2003

Unsere Kapelle

4 Bilder