Die Idee, an der Wallfahrtsstation Minden ein Pilgerkreuz zu errichten, entstand spontan in froher Runde nach einem erfolgreichen Pilgertag im Wohnzimmer der Gastfamilie Kreuzkamp in Minden. Peter Kreuzkamp, Ortsbürgermeister von Minden, war sofort begeistert und engagierte sich dafür, dass die Gemeinde Minden einen schönen Platz hoch über der Sauer zur Verfügung stellte. Planung und Verwirklichung lagen in den Händen der Kempener Pilger Hans Gerd de Haan und Helmut Klinkhammer. Zusammen wollten sie das Kreuz mit eigenen Händen anfertigen; da keiner von beiden Steinmetz war, beide aber über eine Ausbildung in der Metallverarbeitung verfügten, kam nur ein Metallkreuz in Frage.
Dieses Kreuz sollte mit Bezug auf die Kempener Bruderschaftskirche Christ-König zum Ausdruck bringen, dass der triumphierende Christus - Christ König eben - nicht ohne den Menschensohn, den leidenden Christus zu denken ist:
Das Edelstahlkreuz symbolisiert den siegreichen, auferstanden Christus „glänzend rund, ohne Anfang und ohne Ende, glatt, ohne Ecken und Kanten“. Es ist umfangen vom zweigeteilten Außenkreuz aus hammerbeschlagenem Kupfer. Mit seinem rauhen Material, das inzwischen die Patina der Vergänglichkeit angesetzt hat, und seinen fünf Löchern, die für die Wundmale Jesu stehen, symbolisiert es den leidenden, sich opfernden Christus.
„Beide Kreuze sollen wie eine Blüte wirken, die sich öffnet, in deren Mitte sich eine neue Frucht, neues Leben entfaltet, bei der der äußere Mantel der Traurigkeit und des Leids abgestreift wird.“
Im Herbst 1992 wurde das Kreuz unter großer Beteiligung der Mindener Bevölkerung errichtet und in einem feierlichen Akt eingesegnet.
Lit.: Helmut Klinkhammer: Das Kempener Pilgerkreuz in Minden/Sauer. In: 550 Jahre St. Matthias-Bruderschaft Kempen. 1452 – 2002. Festschrift. Kempen 2002, S. 39f.